Deutsche Technik im All: Mars made in Germany

Es ist die Mission des Jahrhunderts. Der Mensch macht sich auf den Weg zum Mars. Durchgeführt wird die Mission von der NASA, doch sie arbeitet nicht alleine. Nachdem der Marsrover „Preserverane“ im Februar nach 203 Tagen auf dem 472.000.000 Kilometer entfernten roten Planeten ankam, konnte trotz der widrigen Umstände ein weiterer Erfolg erzielt werden. Der erste Flug des Minihubschraubers „Ingenuity“ ist geglückt. Dieser stieg in 30 Sekunden drei Meter in die Höhe.

Wen das noch nicht beeindruckt: am Sonntag startete Ingenuity zum dritten Testflug. Dieses Mal ging es fünf Meter in die Höhe und mit einer Geschwindigkeit von zwei Metern die Sekunde 50 Meter in die Ferne. Anhand der Bilder, die von dieser Mission stammen, können Forscher, wie z.B. die deutsche Planetenforscherin Dr. Daniela Tiersch der DLR Berlin, sich ein immer besseres Bild des Planeten machen. Der präzise Blick gelingt dabei immer besser und das nicht zuletzt dank deutscher Hochtechnologie. Zum ersten Mal in der Geschichte ist die Marsoberfläche gestochen scharf abgebildet.

Jenaoptik liefert scharfe Fotos

Bereits kurz nach der Landung schickte der Rover die ersten Panorama-Bilder vom Mars. Dies gelang mit Hilfe einer an einem Mast befestigten Kamera, die um 360 Grad gedreht wurde. Aus den so entstandenen 142 Fotos wurde das hochauflösendste Bild vom Mars zusammengeschnitten, das es je gab. Schöpfer dieses Fotowunders ist die Jenoptik AG aus Thüringen. Sie brachte dem 900 Kilogramm schweren und drei Meter langen Rover das Sehen bei. Zwei Navigationsobjektive wurden auf dem Mast des Rovers montiert, die „Stereo-Nav-Cams“.

Chips, die Hitze vertragen

Diese Objektive erlauben es dem Rover, auch über 25 Meter Entfernung kleinste Objekte zu unterscheiden. Zusätzlich sorgen sechs „Haz-Cam-Objektive“ („Hazard Avoidance“, deutsch „Gefahrenvermeidung“) dafür, dass der Rover problemlos durch das Marsgeröll navigieren kann.Autonomes Fahren ist auf dem Mars angekommen – anders als auf deutschen Straßen. 

Neben der Jenoptik AG ist noch eine weitere deutsche Firma an dem Projekt beteiligt: Der Chiphersteller Infineon, Neubiberg (Landkreis München) stellte die hochspezialisierten Halbleiter „Hirel“ her („High Reliability“). Benötigt wurden Chips im hohen 4-stelligen Bereich. Ein herkömmlicher Chip wird in 12 Wochen hergestellt, der Hirel in 20 bis 40 Wochen – in Handarbeit. Wegen der extremen Belastungen im Weltraum werden sie in Keramikgehäusen isoliert. So halten sie auch Temperaturschwankungen von minus 250 bis plus 250 Grad Celsius stand.

Die 3. Deutsche Technologie, die zum Einsatz kam, hat ihren Ursprung auch in Jena. Um das Wetter auf dem Mars ergründen zu können, lieferte das Leibniz-Institut für Photonische Technologie Thermosensoren

Die Marsmission – ein toller Erfolg für deutsche Hochtechnologie.

Foto: NASA/JPL/Cornell University

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